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Weißstorch – Ciconia ciconia

 

Systematische Einordnung

Stammgruppe:              Neumünder – Deuterostomia

Stamm:            Chordatiere – Chordata

Unterstamm:                Wirbeltiere – Vertebrata

Überklasse:                  Kiefermäuler – Gnathostomata

Reihe:                          Landwirbeltiere – Tetrapoda

Klasse:                        Vögel – Aves

Unterklasse:                 Neukiefernvögel – Neornithes

Teilklasse:                    Neoaves

Parvklasse:                  Passerae

Überordnung:               Passerimorphae

Ordnung:                     Schreitvögel – Ciconiiformes

Unterordnung:              Ciconiides (13 Familien)

Familie:                        Störche – Ciconiides

Art:                              Weißstorch – Ciconia ciconia

 

Beschreibung

Größe:                         etwa 150 cm groß und 80 – 100 cm lang

Gewicht:                      2,5 – 4,5 kg

Flügelspannweite:         etwa 200 – 220 cm

Färbung:                      weiß, außer Hand- und Armschwingen, diese sind schwarz, Beine

und Schnabel rötlich gefärbt

Geschlechter:               Männchen und Weibchen sind äußerlich nicht zu unterscheiden,

Männchen ist in der Regel etwas größer und schwerer

Alter:                           etwa 10 bis 15 Jahre, in Gefangenschaft bis zu 25 Jahre, durch

Beringung wurden 34 Jahre nachgewiesen

 

 

 

Lebensraum

Der Weißstorch (Ciconia ciconia) kommt in Europa, Vorderasien und Nordafrika vor. Er bevorzugt offene und halboffene Landschaften,

welche wasserreich und mit ausgedehnten feuchten Wiesenniederungen durchzogen sind.

 

Brutplatz

Als Kulturfolger findet der Weißstorch auf Hausdächern, Masten, Schornsteinen u.a. im besiedelten Umfeld Brutplätze.

Nur noch selten in Mitteleuropa werden Bäume oder Felsen als Brutplatz gewählt.

Der Horst kann enorme Ausmaße (Höhe, Umfang und Gewicht) annehmen, da er jedes Jahr weiter vom Storch ausgebaut wird.

Der Weißstorch führt eine Saisonehe, wobei das Männchen in der Regel zuerst am Brutplatz erscheint.

Es erfolgt eine Jahresbrut (3-6 Eier), die Brutdauer beträgt 30 bis 32 Tage. Bei Verlust des Erstgeleges kann ein

Nachgelege gezeitigt werden.

 

 

Das Gelege wird vom ersten Ei an bebrütet. Die Bebrütung wird abwechselnd vom Männchen und Weibchen vorgenommen.

Das Weibchen übernimmt meist die nächtliche Brutpflege. Die Jungen schlüpfen zeitlich versetzt und es sind Größenunterschiede zu sehen.

Nach einer gewissen Zeit haben die Jungvögel aber alle Größenunterschiede überwunden. Nach etwa 60 Tage beginnen die

Jungstörche mit den Flugversuchen.

 

Nahrung

Kleinsäuger, Amphibien, Reptilien, Jungvögel, Fische, Insekten, Aas u.a. zählen zum Nahrungsspektrum des Weißstorches.

Da er kein Nahrungsspezialist ist, hat er die Möglichkeit sich auf das angetroffene Beutespektrum einzustellen.

Die Nahrung wird zu Fuß erjagt. Gerne nutzt er auch die Hilfe von anderen bei der Jagd. So findet er zum Beispiel zwischen

 

Rinderherden oder hinter Erntemaschinen (Scheuchwirkung auf kleinere Beutetiere) leicht Futter.

 

Zugverhalten

Als Langstreckenzieher legen die Weißstörche zwischen 6.000 bis 10.000 km auf den Weg ins Winterquartier zurück.

In letzter Zeit verbleiben einige Störche in Spanien und Portugal und nutzen das reichliche Nahrungsangebot der Mülldeponien und

Reisfelder.

Der Herbstzug findet ab August – September und die Ankunft in den Brutgebieten Anfang März bis Ende

April statt. Jungstörche ziehen meist früher als die Altstörche weg. Sie sammeln sich in größere Gemeinschaften um dann gemeinsam die

Reise anzutreten. Im Winterquartier kommen insbesondere die Ostzieher oft erst um die Weihnachtszeit oder noch später an.

Auf den Weg in das Überwinterungsquartier wird vom Weißstorch das Mittelmeer umflogen. Man kennt Ost- und Westzieher.

Die Ostzieher nehmen den Weg über den Bosporus und die Westzieher über Gibraltar um Afrika zu erreichen.

Die Zugscheide verläuft durch Deutschland, etwa 2/3 des Brutbestandes sind Ostzieher.

 

 

Mit Hilfe der Beringung und der Besenderung der Jungvögel sollen unter anderen Erkenntnissen gewonnen werden, wie sich das

Zugverhalten und die Routen entwickeln im Hinblick der Klimaentwicklung und der Landschaftsveränderungen.

Verbleib und Ansiedlung der Jungvögel sowie die Populationsentwicklung sind weitere Bereiche, wo man sich mit der

Beringung neue Erkenntnisse erwartet.

 

Gefährdung

-        Verschlechterung der Lebensbedingungen durch Verlust von Nahrungsgründen

-        Verdrahtung der Landschaft

-        Gefahren während des Zuges

 

Schutzmaßnahmen

-        Schaffung und Pflege von Feuchtwiesen als Nahrungsraum

-        Anbringen von Schutzeinrichtungen an Energieleitungen und –masten

 

Literatur/Quellen

-        Gerhard Creutz „Der Weiss-Storch“, (Die Neue Brehm-Bücherei)

-        http//de.wikipedia.org

-        www.nabu.de